Der Inselrat und die deutsche Buchungsplattform Holidu haben ein Abkommen getroffen: Nur offiziell lizenzierte Ferienunterkünfte sollen künftig auf der Seite buchbar sein. Das Ziel: Recht und Lebensqualität schützen.
Neues Qualitätssiegel für Ferienwohnungen auf Mallorca
Am späten Nachmittag, irgendwo zwischen Passeig del Born und den Büros am Rande von Palma, wurde ein Abkommen unterschrieben, das man als kleinen Meilenstein für den Inselurlaub bezeichnen kann. Der Inselrat und die Plattform Holidu haben vereinbart, künftig ein Qualitätssiegel zu nutzen – und damit nur noch Unterkünfte anzubieten, die die lokalen Vorschriften erfüllen.
Was ändert sich konkret?
Kurz zusammengefasst: Auf Holidu sollen nur Ferienwohnungen und -häuser erscheinen, die eine gültige Tourismuslizenz haben und diese deutlich ausweisen. Inserate ohne sichtbare Lizenznummer werden laut Abkommen nicht veröffentlicht oder zeitnah gelöscht. Die Plattform hat zugesagt, jede Unterkunft vor Veröffentlichung zu überprüfen.
Das klingt simpel, ist es aber nicht immer. In den vergangenen Jahren waren die Grauzonen groß: falsche Angaben, fehlende Lizenzen, Vermietungen, die nicht versteuert wurden. Die neue Regel zielt darauf, diese Lücken zu schließen — zum Vorteil der Nachbarn und ehrlicher Gastgeber.
Warum das für die Insel wichtig ist
Vertreter der Verwaltung betonen, dass es nicht nur um Paragraphen geht. Es geht um Straßen, kleine Läden und Wohnviertel, die nicht zum reinen Feriengebiet werden sollen. Man will verhindern, dass ganze Wohnhäuser zu reinen Touristenzonen mutieren. Für Besucher bedeutet die Regelung etwas anderes: mehr Rechtssicherheit und weniger Überraschungen beim Check‑in.
Holidu betont, dass die Initiative auch ein Signal an verantwortungsbewusste Vermieter ist: Wer korrekt arbeitet, profitiert, weil Gäste künftig leichter lizenzierte Angebote finden. Ein weiterer Punkt: Steuern und Abgaben fließen so eher dorthin, wo sie hingehören.
Wie läuft die Kontrolle?
Die Vereinbarung sieht vor, dass Holidu eigenverantwortlich prüft und inseratsbezogen arbeitet. Der Inselrat ist nicht verpflichtet, jede unzulässige Unterkunft einzeln zu melden. Sollte ein Inserat später doch ohne gültige Lizenz auftauchen, soll es entfernt werden.
Praktisch heißt das für Urlauber: Beim Buchen auf die Lizenznummer achten, im Zweifel nachfragen oder die Nummer vorzeigen lassen. Ein kurzer Anruf bei der Gemeinde kann in unklaren Fällen auch helfen — ja, ich weiß, klingt bürokratisch, aber besser als eine böse Überraschung bei der Ankunft.
Ein kleiner Sieg für Nachbarschaften
Auf den Märkten und in Cafés hört man Erleichterung. Eine Vermieterin aus einer Wohnstraße in Palma sagte mir heute früh um neun bei einem Kaffee: „Endlich klare Regeln. Wir leben hier, wir wollen kein Dauerfestival vor der Haustür.“ Das ist wohl der Kern: Balance zwischen Tourismus und Alltag.
Fazit: Das Qualitätssiegel ist kein Allheilmittel, aber ein sinnvoller Schritt. Für Gäste wird die Suche nach legalen Wohnungen einfacher, für die Insel eine Chance, das touristische Angebot nachhaltiger und gerechter zu gestalten. Tipp: Beim Buchen immer auf die Lizenznummer achten und sie speichern — das macht das Reisen entspannter.
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