Drei halbversunkene Boote liegen seit Wochen in der Bucht von Pollença. Die Gemeinde greift jetzt in die Tasche und bezahlt die Bergung – aus Frust über unbekannte Eigner und ausgelaufene Betriebsstoffe.
Gemeinde greift durch: Wracks in der Bucht von Pollença sollen weg
Seit Tagen ziehen Spaziergänger am Passeig Marítim von Pollença den Kopf ein: Drei halbe oder fast komplett versunkene Boote liegen in der geschützten Bucht und verderben das Bild. Der Gestank von altem Diesel mischt sich mit dem Salz – und mit dem Ärger der Anwohner. Am Montag kündigte die Gemeinde an, 50.000 Euro bereitzustellen, damit die Schiffe endlich geborgen werden.
Was liegt da und wer kümmert sich?
Die Wracks liegen zum Teil nur knapp unter der Wasseroberfläche; bei ruhigem Meer schimmern Metall und Farbe durch. Professionelle Taucher haben die Stellen bereits inspiziert. Eine spezialisierte Firma – in der Mitteilung namentlich genannt – soll den Abtransport übernehmen. Weil nicht alle Schiffe eindeutig zuzuordnen sind, wird der Eingriff komplizierter: Rechtliche Fragen, Eigentumsnachweise, und wer letztlich für den Schaden haftet.
Öl und Treibstoff als zusätzliches Problem
Am meisten ärgert die Menschen vor Ort, dass aus den Motoren offenbar Treibstoff ausgetreten ist. Kleine Ölflecken überziehen die Wasseroberfläche, Fische und Vögel sind besonders empfindlich, sagen Umweltschützer. Für Badegäste ist die Sache vor allem ein ästhetisches Ärgernis – aber für die Gemeinde geht es auch um ökologische Verantwortung.
Warum die Gemeinde zahlt
Die Verwaltung argumentiert so: Wenn Eigner nicht greifbar sind oder sich nicht um die Bergung kümmern, bleibt der Schaden bei der Allgemeinheit hängen. "Es kann nicht sein, dass die Steuerzahler die Rechnung tragen müssen, weil Eigentümer tatenlos bleiben", erklärte ein Sprecher der Gemeinde bei der Bekanntgabe. Daher das Budget von 50.000 Euro, das kurzfristig freigemacht wurde, damit die Arbeiten schnell beginnen können.
Erinnerungen an frühere Vorfälle
Das Problem ist nicht neu: Immer wieder werden bei Sturm Yachten und kleinere Boote an Strände gespült. Manchmal liegen sie tagelang am Ufer, bis Behörden und Private eine Lösung finden. Anwohner erinnern sich an Herbststürme, bei denen ganze Segelboote angeschwemmt wurden – mit großem Aufwand wurden sie später geborgen.
Wie geht es weiter?
Die Bergung soll in den kommenden Wochen starten, sobald die Genehmigungen vorliegen und die Tauchteams die Situation endgültig bestätigt haben. Anschließend werden mögliche Verursacher gesucht, Anzeigen geprüft und, wenn nötig, Kosten eingefordert. Das ist das Minimalprogramm; langfristig müsste laut lokalen Stimmen eine bessere Kontrolle von Liegeplätzen und Ladungen her, damit sich solche Szenen nicht wiederholen.
Ein kurzer Blick am Ende: Es ist Freitagmorgen, die Cafés am Hafen füllen sich langsam und die Menschen hoffen, dass die Bucht bald wieder so aussieht, wie sie sollte: sauber, frei von Unrat und ohne die stumme Mahnung rostender Relikte. Bis dahin zahlt die Gemeinde – und die Diskussion über Verantwortung geht weiter.
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