Das Sturmtief Alice hat am Samstagabend heftige Regenmassen gebracht. Flughäfen und Küstenorte waren betroffen, Katastrophenalarm wurde ausgelöst.
Als der Regen kam: Alice trifft die Inseln hart
Man konnte förmlich zusehen, wie die Wolken in Windeseile zuzog. Am Samstag, gegen 18:30 Uhr, öffnete der Himmel über den Balearen die Schleusen. In Palma regnete es in kurzen, aber extrem intensiven Schauern, im Tramuntana-Gebirge und im Osten wurden Straßen binnen Minuten zu Bächen.
Flughafen: Wasser drang ins Terminal
Besonders dramatisch war die Lage auf Ibiza. Mehrere Videos in den Netzwerken zeigten Wasser, das durch die Decke des Terminals sickerte und die Gepäckbänder flutete. Reisende standen mit nassen Tüten und Koffern da, einige Flüge wurden umgeleitet, andere mussten gestrichen werden. Laut Augenzeugen kam es stellenweise zu Panik, bis die Flughafensicherung die Bereiche absperrte.
Auf Mallorca sorgten die starken Niederschläge für überflutete Abschnitte auf der MA-15 nahe Porto Cristo. Anwohner berichten von Autos, die bis zur Hälfte im Wasser standen, und von kleinen Bächen, die plötzlich wie reißende Ströme wirkten. Besonders betroffen: die Zufahrt zur Cala Romántica, wo die Straße an mehreren Stellen weggespült wurde.
Behörden reagierten: Warnungen und Katastrophenalarm
Am Samstagabend wurde in mehreren Gemeinden der Katastrophenalarm ausgelöst. Die Behörden riefen über Warn-Apps und SMS dazu auf, Türen und Fenster geschlossen zu halten und Keller nicht zu betreten. Der staatliche Wetterdienst AEMET hob für Ibiza und Formentera teils die Warnstufe Orange aus, für große Teile Mallorcas galt zunächst Gelb, mit lokalen Verschärfungen.
Policía Local, Guardia Civil, Protección Civil und die Feuerwehren waren im Dauereinsatz, vor allem in engen Dorfstraßen und auf Küstenabschnitten. Mehrere Orte meldeten kurzzeitige Stromausfälle, weil Sicherungen durch eindringendes Wasser ausgelöst wurden. In einigen Vierteln wurden vorsorglich Evakuierungen organisiert; Menschen wurden in nahegelegene Gemeindehäuser gebracht.
Das Leben danach: Aufräumen und Fragen
Am Sonntagmorgen lagen Pfützen von ungewöhnlicher Größe auf vielen Plätzen, Mulden waren mit Schlamm gefüllt. Die Aufräumarbeiten haben begonnen: Kehrmaschinen, Lkw mit Sandsäcken und Landwirte, die mit Traktoren halfen, räumten Straßen frei. Hotelbesitzer an der Ostküste berichten von nassen Zimmern im Parterre und beschädigten Außenanlagen.
Viele fragen sich, ob die Kanalisation an manchen Stellen derartige Wassermengen noch aufnehmen kann. Die Diskussion über vorsorgliche Maßnahmen und bessere Abflusskonzepte wird sicher wieder Stoff für die nächsten Gemeinderatssitzungen liefern.
Was jetzt wichtig ist
Wenn Sie heute unterwegs sind: Meiden Sie überschwemmte Straßen (besonders MA-15 Richtung Porto Cristo), folgen Sie den Anweisungen der Einsatzkräfte und informieren Sie sich über lokale Warnmeldungen. Prüfen Sie Fenster und Keller auf Eindringen von Wasser und reichen Sie Schäden Ihrem Versicherer schnellstmöglich.
Ein kleiner, persönlicher Hinweis: Ich habe heute früh mit einer Nachbarin gesprochen, sie fuhr am Abend vorher noch heim - und sagte nur: „So etwas habe ich hier noch nie erlebt.“ Viele hier denken ähnlich. Die Insel zeigt sich gerade von ihrer rauen Seite – und das Aufräumen wird noch ein Stück Arbeit sein.
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