Nach starken Regenfällen stürzten am Wochenende mehrere Felsbrocken auf die kurvenreiche Ma-2141 Richtung Sa Calobra. Die Straße war stundenlang gesperrt, verletzt wurde niemand.
Felssturz legt Zufahrt nach Sa Calobra stundenlang lahm
Am Samstagmorgen, gegen 09:30 Uhr, meldeten Autofahrer eine Sperrung auf der Ma-2141 Richtung Sa Calobra: Nach heftigen Niederschlägen hatten sich mehrere Felsbrocken aus der steilen Wand gelöst und quer über die Fahrbahn gedonnert. Die eng geschwungene Bergstraße, die viele Einheimische und Besucher kennen, war in beiden Richtungen nicht passierbar.
Glück im Unglück: niemand wurde verletzt. Ein Reisebus, zwei Pkws und ein Kleintransporter mussten anhalten – ein Verkehrschaos, wie man es hier oben nur bei Unwetter erwartet. Der Aufprall beschädigte den Asphalt, Zierleisten und Stoßfänger wurden zerkratzt, mehr war es nicht.
Räumarbeiten bei schlechter Witterung
Die Männer vom Straßenbauamt des Inselrats rückten mit Bagger, Trennscheibe und Brechhämmern an. Wegen der nassen Felsen und rutschigen Zufahrten dauerten die Arbeiten länger als üblich. Mitarbeiter teilten die schwersten Brocken vor Ort in handlichere Stücke, damit sie per Lkw abtransportiert werden konnten. Erst gegen 13:15 Uhr war die Strecke wieder frei – es waren also gut dreieinhalb Stunden, in denen nichts mehr ging.
Ein Busfahrer, der sich nur als José vorstellte, hörte man sagen: „Man fühlt sich hier immer ein bisschen wie auf einer Achterbahn, aber heute war es gefährlich. Zum Glück hat niemand auf der Straße gestanden.“ Eine deutsche Urlauberin, die mit ihrem Mietwagen aus Palma unterwegs war, beschrieb die Szene als „plötzlich und lauter als erwartet“.
„Alice“ hinterlässt Spuren
Das Unwetter, das in lokalen Berichten als Sturmtief „Alice“ bezeichnet wurde, brachte an vielen Stellen der Insel Wasser in kurzer Zeit. Besonders anfällig sind die Hänge der Serra de Tramuntana, wo jahrtausendealte Kalk- und Schieferformationen bei starkem Regen an Stabilität verlieren. Felsabbrüche kommen hier nicht überraschend – sie sind eher eine unangenehme Begleiterscheinung der Jahreszeit.
Die Behörden mahnen daher: Wer bei Starkregen Richtung Gebirge fährt, soll extrem vorsichtig sein oder die Fahrt verschieben. Die Ma-2141 ist berühmt für ihre Serpentinen und engen Ausweichstellen; bei nassem Wetter werden sie schnell rutschig.
Lokale Erinnerung und Ausblick
Anwohner erinnerten daran, dass es ähnliche Vorfälle in den vergangenen Jahren gab. Die Estrada wird regelmäßigen Kontrollen unterzogen, doch Naturereignisse lassen sich nicht vollständig verhindern. Die Inselverwaltung prüft kurzfristig, ob weitere Sicherungsmaßnahmen an der betroffenen Stelle notwendig sind.
Wer in den kommenden Tagen die Gegend besucht: Geduld einplanen, die Aussicht genießen – und lieber etwas später losfahren. Straßen wie die Ma-2141 haben ihren Reiz, aber auch ihre Eigenarten. Und heute hat sie uns daran erinnert, dass die Berge hier unberechenbar sein können.
Ähnliche Nachrichten

Lebensgefahr nach Badeunfall auf Ibiza: 73‑jährige am Strand wiederbelebt
Bei starkem Unwetter hat eine 73‑jährige Besucherin trotz roter Flagge im Meer gebadet. Rettungsschwimmer retteten sie –...

Mumifizierter Leichnam in verlassenem Haus bei Santa Margalida entdeckt
Zwischen Can Picafort und Son Serra de Marina stießen Jugendliche in einem verfallenen Haus auf einen mumifizierten Leic...

Ibiza: Clubs feierten Closing-Partys trotz Unwetterwarnung
Trotz einer offiziellen Unwetterwarnung und Aufforderungen, Großevents zu verschieben, ließen mehrere Clubs auf Ibiza ih...

Fast acht Tonnen Müll aus dem Meer vor den Balearen geborgen
Im September wurden knapp acht Tonnen Müll vor den Küsten der Balearen eingesammelt. Boote rund um Mallorca machten den ...

Einheitlicher Taxitarif jetzt auch in Binissalem und Llubí
Binissalem und Llubí haben sich dem gemeinsamen Taxinetz angeschlossen. Fahrgäste sollen schneller ein Taxi bekommen, Fa...