Nach Angaben aus Palma könnte eine Mallorquinerin, die bei einer Hilfsflottille in Israel festgehalten wurde, gegen eine Geldstrafe freikommen und nach Spanien abgeschoben werden.
Deal mit der Justiz: Was nun mit der Aktivistin aus Mallorca passiert
Am späten Freitagnachmittag tauchten in Palma Gerüchte auf, die sich inzwischen bestätigen: Eine junge Mallorquinerin, die Teil der sogenannten Global-Sumud-Flottille war und in Israel inhaftiert wurde, soll nach einer Einigung mit den Behörden freigelassen und nach Spanien abgeschoben werden. Ich spreche hier nicht von bloßen Vermutungen – mehrere Bekannte vor Ort haben ähnliche Informationen weitergegeben, und es gibt konkrete Angaben zur Höhe der geforderten Zahlung.
Die Bedingungen: 2.500 Euro und Geständnis
Nach Aussagen einer engen Unterstützerin aus dem Umfeld der Aktivistin, der Stadträtin Lucía Muñoz aus Palma, handelt es sich um einen Vergleich mit der Negev-Staatsanwaltschaft: Die Frau soll eine geringfügige Körperverletzung eingeräumt haben und eine Geldbuße von 2.500 Euro zahlen. Anschließend sei eine Abschiebung geplant – vermutlich über Istanbul zurück nach Spanien. Das klingt nüchtern, wirkt aber für die Betroffene alles andere als einfach.
Die Vorwürfe betreffen einen Vorfall, der im Gefängnis Keziot in der Negev-Wüste passiert sein soll: Eine israelische Beamtin behauptet, während eines medizinischen Checks gebissen worden zu sein. Die Aktivistin sagt hingegen, sie habe in einer bedrohlichen Situation reagiert und sich nur verteidigt. Solche Aussagen prallen in der Praxis oft aufeinander, das weiß jeder, der schon mal in einer gerichtlichen Auseinandersetzung steckte.
Reaktionen aus Palma und Madrid
In Palma klingt Erleichterung durch, aber auch Sorge. Muñoz kündigte an, nötigenfalls ihr Monatsgehalt zur Verfügung zu stellen, um die Strafe zu begleichen. Gleichzeitig kritisiert sie, dass die Balearen-Politik bislang nicht öffentlich Stellung bezogen habe – ein Vorwurf, den man hier in der Stadt in Cafés und an der Plaça de Cort öfter hört.
Das spanische Außenministerium erklärte laut Mitteilungen, dass weitere Teilnehmerinnen der Flottille bald nach Spanien zurückkehren sollen. Das israelische Außenministerium wiederum äußerte Zweifel daran, ob auf den Schiffen tatsächlich überwiegend Hilfsgüter waren und sprach von möglichen PR-Motiven der Organisationen.
Warum das hier wichtig ist
Diese Sache trifft eine sensible Mischung aus Außendiplomatie, Menschenrechtsfragen und persönlichem Risiko. In Palma kennen viele die Namen der Beteiligten, manche haben sie vor Abfahrt noch am Hafen gesehen. Ob die Einigung wirklich die schnellste Lösung ist oder nur das kleinste Übel, lässt sich schwer beurteilen. Eines ist klar: Solange die Aktivistin nicht in Spanien gelandet ist, bleibt die Lage angespannt.
Ich werde dranbleiben und, wenn es Neuigkeiten gibt — Ankunftszeit, Flughafen, vielleicht eine erste Stellungnahme der Familie —, davon berichten. Bis dahin: Ein komisches Gefühl, das man nicht so leicht wegredet.
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