Bei einer Beschlagnahme 2022 wurden rund 1.500 nicht lizenzierte Pokémon‑Kartensets gefunden. Nintendo beziffert den Schaden, doch die Staatsanwaltschaft will Freispruch.
Beschlagnahmt in Palma, jetzt vor Gericht
\nEs klingt wie eine Geschichte aus dem Internet, aber die Verhandlung findet wirklich hier statt: Zwei Geschäftsfrauen stehen in Palma vor Gericht, weil sie offenbar versucht haben sollen, nicht lizenzierte Pokémon‑Kartensets zu vertreiben. Die Guardia Civil griff demnach 2022 bei einem Paketdienst zu und stellte rund 1.500 Kartensets sicher. Nintendo schätzt den Verlust auf 345.000 Euro und fordert Strafen bis zu drei Jahren Haft.
\n\nWie die Polizei vorgegangen sein soll
\nLaut Ermittlungsakten landeten die Pakete in einem Verteiler in Palma. Zeugen erinnern sich an einen ruhigen Vormittag, die Sonne stand flach und die Fahrer rollten an. Die Beamten durchsuchten Sendungen, prüften Etiketten und notierten Seriennummern. Bei der Durchsicht fiel auf: Verpackung, Druck und Hologramme entsprachen nicht den offiziellen Lizenzen.
\n\nVorwurf, Schaden und Verteidigung
\nNintendo rechnet mit einem wirtschaftlichen Schaden im sechsstelligen Bereich und verlangt dementsprechend harte Strafen. Die Angeklagten – zwei Frauen mit Geschäftstätigkeiten, die nach Angaben der Ermittler aus China stammen – bestreiten laut Gerichtsdokumenten, bewusst Fälschungen verkauft zu haben. Überraschend: Die Staatsanwaltschaft beantragt Freispruch. Sie argumentiert, ein vorsätzliches Betrugsdelikt sei nicht zweifelsfrei nachzuweisen.
\n\nDer Prozessauftakt und was zu erwarten ist
\nDer Prozess beginnt in den nächsten Wochen am Gericht in Palma. Es wird um Gutachten, Hersteller‑Nachweise und den Weg der Waren gehen. Eine technische Prüfung der Karten und ihrer Verpackung soll klären, ob es sich wirklich um Fälschungen handelt oder um missverstandene Handelsware mit nicht eindeutiger Herkunft.
\n\nWas Käufer und Sammler wissen sollten
\nFür Sammler bedeutet das: Genau hinschauen. Originale Karten haben bestimmte Prägungen, Hologramme und Händler‑Codes. Wer unsicher ist, sollte beim Kauf Belege verlangen oder bekannte Händler nutzen. Für die Insel bedeutet der Fall außerdem: Einmal mehr zeigt sich, wie globaler Handel und lokale Versandzentren zusammenlaufen — und wie schnell sich Probleme vor Ort bemerkbar machen.
\n\nEin letzter Gedanke: Ob am Ende Strafe oder Freispruch steht, liegt an Beweisen und Gutachten. Bis dahin bleibt Palma gespannt — und ein bisschen misstrauisch, wenn es um zu günstige Sammlerangebote geht.
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